BSC Klasse IV Wirkstoffe in oralen Formulierungen

BSC Klasse IV Wirkstoffe in oralen Formulierungen stellen eine von vier Gruppen nach dem Biopharmazeutischen Klassifizierungssystem (BCS) dar. Das BCS sagt die potenziellen Auswirkungen oraler Formulierungen auf die orale Bioverfügbarkeit von Humanarzneimitteln voraus. Dabei handelt es sich um ein wissenschaftliches Instrument zur Unterscheidung von Arzneimitteln auf der Grundlage der Löslichkeit und der intestinalen Permeabilität unter bestimmten Bedingungen. Während die Klassifizierung der Löslichkeit auf einer Öffnung der United States Pharmacopeia (USP) beruht, basiert die Klassifizierung der Durchlässigkeit auf einem Vergleich mit der intravenösen Injektion.

Permeabilität	Klasse I Hohe Löslichkeit Hohe Permeabilität	Klasse II Geringe Löslichkeit Hohe Permeabilität
	Klasse III Hohe Löslichkeit Geringe Permeabilität	Klasse IV Geringe Löslichkeit Geringe Permeabilität
	Löslichkeit

Table 1: Biopharmazeutisches Klassifizierungssystem (BCS).

BSC Klasse IV

BSC Klasse IV Wirkstoffe zeichnen sich durch eine geringe Löslichkeit und eine geringe Permeabilität aus (Tabelle 1). Typische Arzneimittel sind Verapamil HCL, Propiverin HCL, Papaverin oder Dipyridamol. Diese Wirkstoffe stellen die größte Herausforderung für die Produkt- und Prozessentwicklung dar. Die geringe Löslichkeit oberhalb von etwa pH 4,5 wandelt sich in eine recht gute Löslichkeit im sauren Bereich.

Aufgrund der geringen Wasserlöslichkeit von Arzneimitteln der BSC-Klasse IV im neutralen pH-Bereich muss ein potenzielles Substrat in pharmazeutischen Formulierungen für orale Arzneimittel den pH-Wert in saure Bereiche verändern, damit die Löslichkeit des Wirkstoffs positiv beeinflusst wird. Im Falle von MUPS (Multiple Unit Pellet Systems) oder Kapsel-Darreichungsformen sind Pellets aus Weinsäure – kurz: TAP – die erste Wahl. Je nach Pelletgröße dienen sie als Starterkern in MUPS-Formulierungen (kleiner als ca. 800 µm) oder in Kapseln (größer als ca. 800 µm). Insider-Tipp: Zwischen dem TAP-Starterpellet und der Wirkstoffschicht sollte eine versiegelte Beschichtung als Isolationsschicht liegen, um Inkompatibilitätsprobleme mit dem Wirkstoff und Stabilitätsprobleme mit dem Produkt zu vermeiden.

 

Weinsäure Pellets für MUPS Formulierungen: TAP 850-1000 (850-1000 µm) TAP 700 (600-800 µm)

Weinsäure Pellets für BSC-Kapselformulierungen der Klasse IV: TAP 600 (500-700 µm) TAP 500 (400-600 µm) TAP 400 (300-500 µm) TAP 200 (100-350 µm)